Dissertation
Allgemeines: Monographie versus kumulative Dissertation
Die Dissertation ist in der Regel als Monographie abzufassen (§ 8 (3) PO 2016).
Die Anfertigung einer kumulativen Dissertation ist an die folgenden Voraussetzungen geknüpft:
- Es müssen mindestens zwei herausragende wissenschaftliche Arbeiten, deren Erstautor/Erstautorin der Doktorand/die Doktorandin ist und die in begutachteten, international anerkannten Fachzeitschriften publiziert oder zur Publikation angenommen sind, vorliegen. Die zur kumulativen Dissertation zusammengefassten Arbeiten müssen unter einer gemeinsamen wissenschaftlichen Fragestellung entstanden sein (§ 8 (3) PO 2016).
- Die verantwortliche Betreuungsperson sowie die Zweitbetreuungsperson müssen die Anfertigung einer kumulativen Dissertation befürworten.
- Der Promotionsausschuss muss einem Antrag auf Anfertigung einer kumulativen Dissertation zustimmen. Ein solcher (formloser) Antrag wird in der Regel vom Doktoranden/von der Doktorandin gestellt, von der verantwortlichen Betreuungsperson und der Zweitbetreuungsperson gegengezeichnet, und über die Erstbetreuungsperson an das Promotionssekretariat geschickt. Dem Antrag sind die publizierten Fachartikel als Anlage beizufügen.
Einer kumulativen Dissertation ist eine ausführliche, etwa 30–40 Seiten lange Darstellung voranzustellen, die eine kritische Einordnung der Forschungsthemen und wichtigsten Erkenntnisse aus den zusammengefassten Arbeiten in den Kontext der wissenschaftlichen Literatur zum Thema stellt. Gegebenenfalls sollte auch die Würdigung des individuellen, eigenen Beitrags des Doktoranden/der Doktorandin sowie der Beiträge der weiteren Autoren/Autorinnen der einzelnen Arbeiten vorgenommen werden (§ 8 (3) PO 2016).
Allgemeines: Sprache
Die Dissertation ist in deutscher oder englischer Sprache abzufassen. Wird die Dissertation in deutscher Sprache abgefasst, kann die Darstellung des experimentellen Teils auch in englischer Sprache erfolgen. Wird die Dissertation in englischer Sprache abgefasst, ist eine Zusammenfassung in deutscher Sprache beizufügen; wird die Dissertation auf Deutsch abgefasst, ist eine Zusammenfassung in englischer Sprache beizufügen (§ 8 (2) PO 2016).
Allgemeines: Korrekter Sprachgebrauch
Für einen guten Gesamteindruck einer Dissertation ist grundsätzlich auch der korrekte Sprachgebrauch wichtig. Hinweise zu den aktuellen Regeln der deutschen Grammatik, Rechtschreibung und Zeichensetzung sind im „Duden“ (aktuell: 29. Auflage, 2024) zu finden. Dieses Standardnachschlagewerk enthält auch weiterführende Hinweise, Erläuterungen und Empfehlungen zu bestimmten rechtschreiblichen und anderen Zweifelsfällen (im ersten Abschnitt) sowie die amtliche Regelung der deutschen Rechtschreibung (im letzten Abschnitt).
Referenzwerke für die englische Sprache sind das „Oxford English Dictionary“ und das „Merriam-Webster's Dictionary“. Achten Sie bitte auf durchgehend entweder amerikanisches Englisch oder britisches Englisch.
Quellenangaben
Beim wissenschaftlichen Schreiben ist stets darauf zu achten, dass auf die zur behandelten Thematik vorhandene Literatur Bezug genommen wird. Daher ist es unerlässlich, dass herangezogene Quellen korrekt zitiert werden, sowohl im Fließtext als auch im Literaturverzeichnis. Auch wenn die Quelle eine eigene Veröffentlichung ist, muss diese angegeben werden, um ein Selbstplagiat zu vermeiden. Textauszüge aus eigenen Veröffentlichungen müssen wie Fremdquellen behandelt werden.
Im Fließtext wird jede Quelle für eine bestimmte Aussage in einer abgekürzten Form, der so genannten Zitation, angegeben: mit Zahlen in eckigen oder runden Klammern (z. B. [1] bzw. (1)), Autorennamen verknüpft mit einer Jahreszahl (z. B. [Wörner 2023]) oder hochgestellten Zahlen. Im Literaturverzeichnis (siehe Hinweise unten) wird die Quelle dann vollständig aufgeführt.
Paraphrasieren: Beim Paraphrasieren werden die Aussagen oder Ideen anderer Personen üblicherweise verkürzt in eigenen Worten zusammengefasst. Die ursprüngliche Bedeutung und der Grundgedanke müssen dabei aber erhalten bleiben. Zudem muss die Zitation im Fließtext so platziert werden, dass ersichtlich ist, wo das Zitat beginnt und endet, und wo die eigenen Ausführungen beginnen.
Es ist darauf zu achten, dass wenn die Struktur einer anderen Veröffentlichung kopiert wird, z. B. die Gliederung oder die Argumentation (vielleicht sogar einschließlich der verwendeten Referenzen), dass man sich dann des Plagiats der Struktur schuldig macht. Das gilt auch dann, wenn andere Worte gewählt werden. Vor allem bei kumulativen Dissertationen ist es wichtig, dass nicht Teile der Orignalpublikation reproduziert werden, indem lediglich Wörter ausgetauscht und geringfügige strukturelle Änderungen vorgenommen werden.
Direktes Zitieren: Im direkten Zitat wird der Originaltext wortwörtlich und buchstabengetreu von der verwendeten Literaturquelle übernommen. Direkte Zitate müssen in Anführungszeichen gesetzt werden, andernfalls stellt der kopierte Text ein Plagiat (oder ein Selbstplagiat) dar. Die Zitation im Text muss direkt vor oder nach dem zitierten Originaltext stehen. Rechtschreibfehler oder andere Fehler werden übernommen und mit „[sic!]“ (aus dem Lateinischen: „so“ bzw. „wirklich so“) gekennzeichnet. Auslassungen werden durch „[...]“ gekennzeichnet. Ergänzungen werden ebenfalls in eckige Klammern gesetzt: z. B. „[...; Anmerkung des Verfassers]“. Hervorhebungen werden durch „[Hervorhebung durch den Autor]“ gekennzeichnet.
Literaturverzeichnis
Das Literaturverzeichnis einer Dissertation muss den Ansprüchen einer wissenschaftlichen Veröffentlichung genügen. Grundsätzlich ist es konsequent und sorgfältig zu gestalten.
- Sprache des Literaturverzeichnisses: Verfassen Sie Ihr Literaturverzeichnis in der Sprache, in der Ihre Arbeit verfasst ist.
- Vollständigkeit: Sämtliche im Text vorkommenden Literaturzitate müssen im Literaturverzeichnis aufgeführt sein.
- Webinhalte sollten nur in äußersten Notfällen zitiert werden, da Inhalte von Webseiten häufig geändert oder gar gelöscht werden.
- Korrektheit: Die Referenzen müssen korrekt sein. Achten Sie darauf, dass alle Autoren einer Veröffentlichung aufgeführt werden und deren Namen korrekt geschrieben sind. Sind mehr als zehn Autoren an einer Publikation beteiligt, so darf nach dem zehnten Koautor die Abkürzung „et al.“ verwendet werden.
- Fachzeitschriften/Journale: Verwenden Sie ausschließlich ISO-Namen für Journale (siehe „Journal Citation Reports“). Vermeiden Sie unbedingt eine nicht einheitliche Formatierung der Journalnamen: Kürzen Sie entweder alle Journalnamen ab oder schreiben Sie sie vollständig und korrekt aus!
- Titel von Veröffentlichungen: Achten Sie darauf, dass auch die Titel von Veröffentlichungen vollständig und korrekt wiedergegeben werden und dass diese über das gesamte Literaturverzeichnis hinweg einheitlich formatiert sind. Bei englischsprachigen Titeln von Veröffentlichungen ist entweder „Sentence (Case) Capitalization“ (Beispiel: „My bibliography is error-free and consistently formatted.“) oder „Title Case Capitalization“ (Beispiel: „My Bibliography is Error-Free and Consistently Formatted.“) zu verwenden.
- Werktitel von Büchern: Bei englischsprachigen Buchtiteln ist „Title Case Capitalization“ zu verwenden (siehe „Title Case Converter“).
- Vollständige Angaben zum Auffinden der Literatur: Geben Sie wichtige Angaben zu einer Veröffentlichung an, wie beispielsweise den Band (Volume), das Veröffentlichungsjahr, die Seitenangaben oder die Artikelnummer. Angaben einer URL oder DOI sind nicht erforderlich!
Beispiel für den Eintrag eines in einer Fachzeitschrift erschienenen Artikels:
J. Wörner, S. Panter, B. Illarionov, A. Bacher, M. Fischer, S. Weber, "Expanding reaction horizons: evidence of the 5-deazaflavin radical through photochemically induced dynamic nuclear polarization", Angewandte Chemie International Edition 62 (2023) e202309334.
Beispiel für den Eintrag eines in einem editierten Buch erschienenen Artikels:
G. Wolfowicz, J.J.L. Morton, "Chapter 22: Pulse techniques for quantum information processing" pp. 485–502, in: "EPR Spectroscopy. Fundamentals and Methods", D. Goldfarb, S. Stoll (Editors), John Wiley & Sons Ltd., Chichester (UK), 2018.